Counter |
Online: 80
Heute: 800
Gesamt: 50000
|
|
» Interview mit Flash Barker |
Hi Flash, als erstes möchte ich Dir danken das Du mir die Chance zu diesem Interview gegeben hast.
Kein Problem, ist mir ein Vergnügen.
Okay lass uns mit der ersten Frage beginnen. Wie bist Du zum wrestling gekommen? Wie hat es alles begonnen? (nicht wie Du Wrestler wurdest)
Also Wrestling hat mich schon immer interessiert seit ich ein Kind war und es an einem Samstag Nachmittag im Fernsehen sah. Meine Tante und mein Onkel waren zu dieser Zeit ziemlich große Wrestling- Fans. Also habe ich dort, als ich sie besuchte, angefangen es wirklich zu schauen.
In meiner Kindheit tat ich all die Dinge die Kinder tun, zum Beispiel Fußball spielen, BMX fahren aber ich hatte immer eine kleine Schwäche für’s Wrestling. Ich bin schon in jungen Jahren mit Martial Arts in Kontakt gekommen, ich glaube zu der Zeit war ich etwa 8. Ich fing an Judo zu lernen und erreichte schnell die höheren Grade.
Manche Leute finden ihre Begabung in aller Art von Sachen, einige haben großartige Fußball- Fertigkeiten und spielen auf einem hohen Level oder andere haben eine tolle Stimme und werden brilliante Musiker und ich habe meine Begabung in Combat Sports gefunden.
Nach einer Weile hörte ich auf in die höheren Klassen aufzusteigen, dadurch konnte ich an mehr Wettkämpfen teilnehmen. Zu einer Zeit bin ich im Prinzip jede Woche angetreten. Ich habe für die Region gekämpft und sogar zweimal den Nationalen Champ in meiner Gewichtsklasse besiegt. Ich hatte sogar nationale Wettkämpfe aber dafür zahlte ich mit Verletzungen. Ich habe so etwa 8 Jahre lang Judo gemacht und musste nur einmal kurz stoppen weil man den Dan- Grad zu dieser Zeit nicht unter 18 Jahren erhalten durfte.
Nachdem ich Schule und College beendet hatte, begann ich in einem Sport Center in meiner Nähe Karate zu lernen. Die Karateschule in der ich lernte war die Kyokushinkai- Schule, welche den Schwerpunkt auf Kraft und Technik legte. Wieder steigerte ich mich und erreichte sehr schnell höhere Grade und ich trat regelmäßig zu Wettkämpfen an.
In den meisten Karateschulen basiert der Kampf auf einem leichten Kontakt- Punkte- Kampf aber bei Kyokushinkai wurde der Kampf KO-Punch- Kampf genannt. Das heißt Du musst versuchen Deinen Gegner auszuknocken. Mit dieser Art von Wettkampf hatte ich viel Erfolg und gewann viele Titel zu dieser Zeit. Der einzige Rückschlag war, dass ich mich nicht auf das Punkte- Kämpfen umstellen konnte und somit von vielen Turnieren disqualifiziert wurde wegen exzessiven Kontaktes, aber egal.
Ich lernte 8 Jahre lang Karate aber merkte das es für mich nichts mehr zu erreichen gab also begann ich mit ein wenig klassischem Ringkampf und Shoot- Wrestling welches meine alte Leidenschaft für den ProStyle wieder entflammte. Ich sah mir immer noch ab und zu Wrestling an aber zu diesem Zeitpunkt war die WWF die Hauptquelle für Wrestling im TV. Ich fand heraus das der Bruder meiner Schwägerin einen Wrestler in Kent kannte also bat ich sie ihn zu fragen ob es irgendeine Wrestlingschule im Umkreis von London gibt. Und wie es so ist, es gab eine Schule in Süd- London die vom verstorbenen Roy Harding geleitet wurde. Also entschied ich mich dazu es zu versuchen und meinen Traum ein ProWrestler zu werden zu realisieren.
Hattest Du irgendwelche Idole zu denen Du aufgeschaut hast und sagtest „Ich will wie er sein“?
Als ich aufwuchs liebte ich es Leute wie Steve Grey, Marc Rocco, Marty Jones und Dave „Fit“ Finlay zu sehen. Für mich waren sie alle großartige Männer, Techniker und Charaktere. Finlay ist für mich einer der besten Pro’s die dieser Sport je gesehen hat und die Matches zwischen Jones und Rocco waren legendär für mich. Als ich anfing zu trainieren war ich von der NWA/WCW fasziniert und die herausragende Figur zu dieser Zeit war Sting und auf ihn habe ich meine Arbeit, mein Gimmick und mein aussehen bezogen. Man könnte also sagen ich war der erste Tribute- Wrestler (nur ein Scherz). Ich dachte nur das sein Aussehen in den frühen 90’ern fantastisch war und ja, ich trug sogar mein Haar einmal wie er, blond!
Und wann hast Du begriffen das Du Wrestler werden wolltest?
Als Kind, aber da war es nur Fantasie. Ernsthaft wurde es als ich mit dem Shootfighting begann und meine Schwäche für das Wrestling zurückkam. Und weil es das war was ich schon immer tun wollte, habe ich es getan.
Wie ging es weiter? Wer waren Deine Trainer und wo hast Du trainiert?
Wie ich schon sagte habe ich begonnen in einer Schule in Süd- London zu trainieren unter der Leitung von Big John Prayter, Colin Groves und Karl Kramer. Aber es war hauptsächlich John der mich trainierte. Sie waren alle große Kerle, so um die 20 Stone Marke, und ich hatte es nie leicht. Eigentlich gab es sogar Zeiten zu denen ich die Schule fast in Tränen verließ wegen der Prügel die ich bezog.
Stell Dir vor, Big John war ein 23 Stone Mann, ehemaliger Gewichtheber und früherer Straßenkämpfer, also ein harter Bursche. Für mich war er mein Mentor, mein Held, mein Idol und er war und ist immer noch einer meiner besten Freunde. Gott schütze ihn!
Wie lange hast Du dort trainiert? Wann und wo war dein erstes Match und für welche Promotion bist du angetreten? Beschreib Deine Gefühle als Du zum ersten Mal im Ring standest.
Ich glaube, ich habe 6 Monate lang jeden Sonntag trainiert bevor ich mein erstes Match hatte. Es war eine Charity- Show für ein Kind namens Justin Jolly, für den wir versuchten genug Geld für einen motorisierten Rollstuhl aufzutreiben. Es wurde in einem Leisure Center in Süd- London von Big John Prayter veranstaltet. Ich war im ersten Match dran und glaub es mir, es war ziemlich beängstigend. Ich stand im Ring mit einem Typen namens Lee Thomas und ich habe ihn mit einem Sunsetflip über das TopRope besiegt. Ich hatte nicht wirklich viel Zeit um nervös zu werden aber Lee war gut und kontrollierte das Match also alles was ich noch zu tun hatte war: es zu überstehen. Trotzdem erinnere ich mich daran als wäre es erst gestern gewesen.
OK, und wie ging es nach Deinem ersten Match weiter? Welche wichtigen Dinge und Matches sind Dir bis zum 22. März 2002 passiert, der Tag an dem Du den FWA Heavyweight Titel zum ersten Mal gewonnen hast indem Du Doug Williams besiegtest. (Spezielle Matches, Momente...)
Also nach 14 Jahre haben sich einige Matches angesammelt, zu viele um sich zu erinnern, aber ich war schon mit einigen der ganz Großen dieses Geschäftes im Ring. Leute wie Kendo Nagasaki, Giant Haystacks, Dave Finlay, Earthquake und Yokozuna um nur einige zu nennen. In der Tat sind alle Leute mit denen ich gearbeitet habe in meinen Augen großartig.
Vielleicht der beste Mensch mit dem ich je zusammen gearbeitet habe ist Doug Williams, weil ich glaube das er immer das beste aus mir heraus holt, außerdem ist er ein großartiger Mensch. Ich halte es für ein Privileg ihn meinen Freund und Gegner zu nennen.
Die besten Zeiten waren zum einen als ich den FWA Heavyweight Titel von Doug gewonnen habe und zum anderen jedes Mal wenn ich im Ausland bin und die großartigen Fans dort treffe. Mit der FWA zu arbeiten ist auch eine tolle Sache für mich, auch wenn ich manchmal denke die Fans mögen meine Art zu kämpfen nicht. Ich bin ein sehr harter Wrestler, aber was soll ich tun, so wurde es mir nun mal beigebracht.
Schlechte Zeiten hatte ich als ich gebeten wurde den Wrestling Power Ranger zu machen. (Ich kann nicht glauben das ich dazu zugestimmt habe) Ja ich war der Originale und habe es von Anfang an gehasst, der einzige Grund warum ich es tat war das es mir zu der Zeit viel Arbeit verschafft hat.
Ein anderer schlechter Moment war als meine Ehe wegen des Wrestlings endete. Meine Frau war nie wirklich ein Wrestling Fan, hatte sich aber damit abgefunden weil sie wusste das es ein großer Teil von mir ist. Aber als ich mit dem Wrestling begann und es anfing mein Leben zu übernehmen und alle Entscheidungen die ich traf waren auf das Wrestling bezogen, hatte sie genug. Ich kann ihr keine Vorwürfe machen, weil ich zu dieser Zeit ein riesiges Arschloch war und alles andere dem Wrestling unterordnete. Ob es um sie ging, das Haus oder sogar die Kinder, nichts war so wichtig für mich wie das Wrestling.
Zur selben Zeit wie meine Ehe endete, begann auch meine Wrestling Arbeit weniger zu werden. Also zwei Schläge zur selben Zeit die mir regelrecht den Boden unter den Füßen wegzogen. Das war eine sehr schwere Zeit für mich aber ich hab mich wieder aufgerappelt.
Fünf Monate nachdem Du den Titel gewonnen hast, hast Du ihn gegen Jody Fleisch verloren. Aber nur 5 Tage danach wurde Jody der Titel aberkannt. Viele Leute in Deutschland waren irritiert. Könntest Du uns erzählen warum der Titel aberkannt wurde?
Da bin ich mir selbst nicht so sicher aber es hatte etwas damit zu tun das Jody nicht im Ring war als mein Match zu Ende war. Ich glaube, Dean Ayass hatte live auf Talk Sport Radio gesagt, dass wenn Jody bis zum Ende meines Matches in den Ring kommen könnte, würde er auf der Stelle ein Titelmatch bekommen. Weil er aber nicht rechtzeitig in den Ring kam, hätte das Match nie zugelassen werden dürfen und ich würde jetzt immer noch als FWA Champ herumlaufen. Aber ich werde jetzt nicht über verschüttete Milch oder irgendwas sonst weinen. Ich werde bei „Uprising“ sein und meine Chance nutzen.
Am 13. Oktober 2002 wirst Du bei „British Uprising“ auf Jody Fleisch treffen. Was erwartest Du von diesem Match?
Für mich: Ruhm und das ich meinen Titel, den ich nie verloren habe, zurück bekomme. Für Jody: Schmerz, Schmerz, Schmerz und noch mehr SCHMERZ!
Im ernst, ich hoffe wir können das beste unseres Könnens zeigen. Es kommen noch viele harte Dinge nach und ich will die Fans nicht enttäuschen. Außerdem ist es der Main Event also werde ich alles tun um sicherzustellen das es ein Main Event wird. Ich werde vielleicht mehr High Risk und High Flying Moves zeigen als ich es je zuvor getan habe. Und wenn das bedeutet das mir mein Körper die ganze nächste Woche über weh tut... So sei es!
Es wird ein Spaß sein und ich kann es kaum erwarten und die Leiter gibt uns die Möglichkeit noch kreativer zu arbeiten.
Wenn du dir alle britischen Wrestler ansiehst, wer denkst Du könnte am ehesten den großen Sprung in die USA oder nach Japan zu einer der großen Promotions schaffen?
In keiner besonderen Reihenfolge... Doug Williams, Robbie Brookside, Jody, Jonny Storm und möglicherweise Hade Vansen. Ich würde mich selbst nennen, aber ich bin jetzt zu alt und fast am Ende meiner Karriere. Ich hatte vor 8 Jahren die Chance in die Staaten zu gehen aber das hätte für mich bedeutet dort zu bleiben. Und weil ich zu der Zeit verheiratet war habe ich mich für meine Ehe entschieden. Ich bereue diese Entscheidung nicht, weil ich zwei wundervolle Söhne (Anm.: 9 & 10 Jahre) habe, die ich über alles liebe.
Hast Du irgendwelche speziellen Pläne für die Zukunft? Wrestling in Deutschland, den USA oder Japan?
Wie ich schon sagte, ich bin in den letzten Jahren meiner Karriere, ich bin seit nunmehr 14 Jahren dabei und es geht mir nicht allzu schlecht.
Außerdem, je älter man wird umso länger braucht der Körper um sich zu erholen und ich will nicht zu dem Punkt kommen, wo mein Körper permanent schmerzt. Was meine Knie betrifft, die bereiten mir schon jetzt viel Ärger und ich will nicht das meine Kinder mich leiden sehen. Zumindest das schulde ich ihnen. Trotzdem bin ich mir sicher das ich noch immer mit den Besten mithalten kann und was Touren angeht, da bin ich immer gerne dabei solange das Geld stimmt.
Irgendwelche Worte für die deutschen Fans?
Ich hoffe Ihr fandet dieses Interview interessant, wenn nicht sogar zu umfassend. Aber ich wünsche Euch allen da drüben das Beste in Bezug auf Gesundheit und Erfolg für was auch immer ihr erreichen wollt. Hoffentlich, vielleicht eines Tages habe ich die Chance Deutschland zu besuchen und Euch alle wiederzusehen, ich war ja schon ein paar mal da und ich liebe den Ort und die Leute.
Danke für das Interview.
War mir ein Vergnügen und Keep the Faith! |
|
|
|
|
|